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Bei der früheren Nummerierung im Jahr 1932 begann die so genannte „Reichsstraße 3" in Lübeck und führte dann über Hamburg nach Buxtehude, wo sie heute als „Bundesstraße 3" ihren Anfang nimmt. Straßen wie die B3 entwickelten sich entlang uralter Handelsrouten. So kann man den Verlauf auch dieser Straße nachvollziehen von Norden nach Süden, von der Ostsee bis ans Mittelmeer. (In so fern ist die scherzhafte Bezeichnung „Route B3" gar nicht so falsch).
Den Beginn der alten Handelsroute bezeichnet Lübeck, die mächtigste Stadt der mittelalterlichen Hanse und deren Hafen an der Ostsee. Sie führt dann über die Hansestadt Hamburg (Nordseehafen) nach Süden durch viele wichtige Handels- Markt- und Messestädte. Auf dem direktem, wenn auch früher beschwerlichen Landweg geht es weiter über die Alpenpässe bis nach Mailand und dann ans Mittelmeer in den Stadtstaat Genua mit seinem Hafen und seinen damals mächtigen Verbindungen nach Sardinien und Korsika sowie seinen Niederlassungen in Syrien und Palästina, im Königreich Kleinarmenien und am Schwarzen Meer.
Die heutige B3, ein Abschnitt dieser Route, ist mit einer Gesamtlänge von 812 km die zweitlängste Bundesstraße Deutschlands. Von Buxtehude über Celle, Hannover, Göttingen, Kassel, Marburg, Gießen, Frankfurt Darmstadt, Heidelberg, Karlsruhe, Baden-Baden, Offenburg und Freiburg führt sie in den Südwesten der Bundesrepublik und bei Weil-Otterbach an die Bundesgrenze zur Schweiz.
Bei den Eidgenossen lauft sie als „Hauptstrasse 3" weiter durch die Kantone Basel-Stadt, Basel-Land, Aargau, Zürich, Schwyz, Glarus, St. Gallen und Graubünden bis zur italienischen Grenze bei Castasegna im Bergell, wo sie in Italien als SS37 weitergeht bis Chiavenna (dt.: Kleven) in der Lombardei. Von dort kann man die alte Handelsroute als SS36 weiter verfolgen bis Mailand und von dort auf der heutigen E62 bis Genua und seinem Mittelmeerhafen. (Alternativ ginge es aber auch von Mailand aus auf dem Landweg über die heutige E35, der „Strada del Sole" direkt an der Ostküste Italiens entlang bis in den Absatz des „Stiefels").
Zurück nach Deutschland und zur B3. Die ist heute auf etwa 40 Kilometern von Kassel bis hinter Fritzlar zur A49 ausgebaut. Durch den Neubau von Umgehungsstraßen trägt sie an manchen Stellen auch den Namen B3n. Von Darmstadt bis Wiesloch heißt ist sie die Ferienstraße Bergstraße.
Verlauf der B3 von Norden nach Süden :
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